731 Heimtiere sichergestellt

731 Heimtiere sichergestellt

Illegaler Tierhandel 2023

Rassekatzen gehören zu den häufig geschmuggelten Heimtieren. Foto: Leonardo de Oliveira/Pexels

731 Heimtiere wurden im vergangenen Jahr auf 221 Transporten illegal nach Deutschland geschmuggelt. Darunter allein 629 Hunde, dazu 56 Katzen und 46 Tiere anderer Arten – darunter Alpakas, Stachelschweine, Vögel sowie ein Wallaby und ein Rothandtamarin. Wie in den Vorjahren waren vor allem Bayern, Sachsen und Berlin betroffen. Die meisten Tiere kamen aus Osteuropa. Spitzenreiter nach wie vor: Rumänien. Die Zahlen stellte der Deutsche Tierschutzbund jetzt vor.

Der illegale Heimtierhandel ist damit weiterhin auf hohem Niveau. Im Laufe der zurückliegenden zehn Jahre waren in 1.400 Einzelfällen insgesamt 21.000 illegal eingeführte Heimtiere beschlagnahmt worden. Allerdings ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Die beschlagnahmten Tiere werden in den ohnehin überfüllten Tierheimen untergebracht. In erster Linie betroffen sind Welpen von Rassehunden und -katzen.

Neues Tierschutzgesetz unzureichend

„Da die Welpen meist unter tierschutzwidrigen Bedingungen aufwachsen und weder menschliche Fürsorge erfahren noch tiermedizinisch betreut werden, sind sie fast immer krank und leiden massiv unter den Strapazen des Transports“, sagt Dr. Romy Zeller, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund.

Zeller weiter: „Es braucht ein Verbot, mindestens aber eine gesetzliche Regulierung des Onlinehandels mit Tieren. Für einen Identitätsnachweis der Verkäufer reicht es da nicht, wenn sie lediglich Name und Anschrift angeben müssen, wie es der Entwurf für das neue Tierschutzgesetz vorsieht. Zudem wäre eine Verpflichtung zur Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen essenziell, ist aber bisher im Gesetzentwurf nicht direkt vorgesehen. Hier besteht dringender Nachbesserungsbedarf.“ Außerdem seien vermehrte Kontrollen sowie härtere Strafen für die Händler von Nöten, so der Tierschutzbund.

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